Für viele ist der Kalk das einzige, was sie am hiesigen Leitungswasser stört. Dabei ist eine hohe Wasserhärte vor allem für Geräte ein Problem, weniger für die Gesundheit. Welches die Motive auch sind: Es gibt Lösungen...

Im Allgemeinen versteht man unter “Kalk im Wasser" den Anteil der gelösten Salze/Mineralien, die härtebildend sind: Calcium und Magnesium. Diese liegen als Calcium- und Magnesiumcarbonat vor, ihre Gesamtmenge bestimmt die chemische Härte, den Härtegrad des Wasser. Gemeinsam bilden sie normalerweise mit Abstand den größten Anteil der gelösten Stoffe. Darüber hinaus liegt der Kalk auch noch in ungelöster Form vor, sozusagen in kleinen Bröckchen.

Beim Erhitzen des Wassers fällt der Kalk - gelöst und ungelöst - aus und setzt sich ab, insbesondere an der Wärmequelle, z.B. Heizstäbe in Waschmaschine und Heizkessel. Dieser Ausfall bildet eine harte Schicht, den Kalkstein. An Armaturen und überall sonst bildet der Kalk durch Verdunstung des Wassers ebensolche Schichten, je nach Härtegrad und physikalischer Konstitution mal mehr mal weniger.

Im Tee bildet die “Härte" eine unansehnliche Bitterstoffablagerung, die auf der Oberfläche schwimmt. Im Trinkwasser ist Kalk oft als “stumpfer" oder “harter" Beigeschmack sensitiv erkennbar.

Problemlösungen

Der ungelöste Anteil des Kalkes kann mit einem Aktivkohle-Blockfilter oder kombinierten Aktivkohle-/ Mikrofiltern recht einfach entfernt werden. Die Ablagerungen des verbleibenden, gelösten Kalkes sind weich und verkrusten nicht. Selbst Teetrinkern reicht bisweilen dieser Effekt aus, sie können dann auf eine chemische Entkalkung o.ä. verzichten.

Speziell für Tee-Trinker wurde ein eigenes Produkt entwickelt, welches die unansehnliche Bitterstoffablagerung, die auf der Oberfläche schwimmt entfernt und zudem das Wasser weicher macht. Der Tee schmeckt deutlich besser. (Bellima-Wasserfächer)

Ionenaustauscher (Chemische Enthärtung)

Innerhalb einer Tauscherkartusche wer­­den durch einen chemischen Prozess mit Hilfe von Kunstharzen Kalzium und Magnesium aus dem Trinkwasser entfernt und durch Natrium ersetzt. Die „verbrauchten“ Kunst­harze müssen in regelmäßigen Intervallen durch Salze regeneriert werden.

+    Das Wasser wird enthärtet, Kalkablagerungen verhindert
-     Regelmäßige Regenerierung mit Spezialsalz; regelmäßige Überprüfung (alle 2 Monate) und Wartung (alle 12 Monate) notwendig
-     Keine korrosionshemmende Wirkung
-     Mischen mit unbehandeltem Wasser („Verschneiden“)

Dosieranlagen (Chemische Härtestabilisierung)

Dosieranlagen geben entsprechend der Durchflussmenge und der ermittelten Rohwasserqualität Phosphate, Silikate, alkalisierende Stoffe und/oder ein Kombinationsprodukt an das Trinkwasser ab. Diese sind in der Lage, die Härtebildner zu stabilisieren. Darüber hinaus können sie den Aufbau einer mineralischen Korrosions­schutzschicht unterstützen.

+     Die Härtebildner werden stabilisiert; Kalkablagerungen werden verhindert
+     Unterstützt den Aufbau einer mineralischen Schutzschicht gegen Korrosion
-     regelmäßige Erneuerung der Dosiermittelbehälter und Überprüfung bzw. Wartung (alle 6 Monate) notwendig
-     Bei wechselnden Wasserqualitäten Über- oder Unter­dosierung

Permanentmagnetische Verfahren (Physikal. Härtestabilisierung)

Mit Hilfe von einem oder mehreren Dauermagneten, die in oder um die Rohrleitungen eingebaut werden, wird ein magnetisches Kraftfeld erzeugt, das durch die Anregung von Kristallkeimen die Härtebildner stabilisieren soll. Zur Verstärkung des Kraft­feldes werden verschiedene Mechanismen (z.B. Wasserbeschleuniger) eingesetzt.

+     Relativ kostengünstig; wartungsfrei
-     Keine überzeugende Stabilisierung der Härtebildner
-     Wirkungsgrade schwanken stark

Elektromagnetische Verfahren (Physikal. Härtestabilisierung)

Mittels individuell bemessenen Ringspulen wird mit elektr. Strom ein magnetisches Kraftfeld erzeugt. Dieses Feld regt die Mineralstoffe an, sich untereinander zu verbinden. Bei einigen Herstellern werden die Magnetströme in regelmäßigen Zeitabständen mit Hilfe einer elektromagnetischen Steuerung umgepolt, um evtl. anhaftende Inhaltsstoffe (z.B. Eisen) abzustoßen.

+     Teilw. gute Stabilisierung der Härtebildner; wartungsfrei
-     Durch elektrischen Strom: laufende Kosten und unerwünschte elektromagnetische Schwingungen
-     Wirkungsgrade schwanken

Stromimpuls-Verfahren (Physikalische Härtestabilisierung)

Bei diesen Verfahren werden an in Wasser getauchte Elektroden Stromimpulse angelegt. An der Kathode kommt es aufgrund der Stromdichte zur Bildung von Mikrokristallen, die durch die Umpolung bei Wechselstrom vom Wasser mitgeführt werden. Diese Kristalle lagern sich nicht an Rohrinnenwänden ab. Sie werden mit dem Wasser ausgespült.

+     Relativ gute Stabilisierung der Härtebildner
-     Durch elektrischen Strom: laufende Kosten und unerwünschte elektromagnetische Schwingungen
-     Z.T. Überprüfung / Reinigung der Elektroden erforderlich

Biomagnetische Behandlung (Physikalische Härtestabilisierung)

beeinflussen das Wasser von außen in der Art, dass dieses den gelösten Kalk aus den üblichen Hydrathüllen „freigibt“ und es damit von allein zu einer "Vorkristallisierung" kommen kann. Auch bereits verkrusteter Kalk und Rost an den Rohrinnenseiten kann sich bei diesem Verfahren wieder lösen. Die Temperatur, bei der der Kalk ausfällt, wird erhöht, teilweise sogar bis über den Siedepunkt hinaus. Diese Art der Kalkbehandlung ist verhältnismäßig preiswert und bedarf in der Regel keiner Wartung, also auch keine Folgekosten.

+     relativ preiswert, leicht zu installieren
-     Wirkungsgrade schwanken

Katalytische Verfahren (Heterogene Katalyse)

In das Bett aus kugelförmigem Granulat strömt das Wasser beschleunigt ein, so dass das Granulat aufgewirbelt und in der Schwebe gehalten wird. Durch Kontakt der im Wasser gelösten Kalk­bestandteile mit der Oberfläche des Granulates erfolgt an dieser ein optimales Wachstum von Kalkkristallen. Bei Erreichen einer bestimmten Größe werden diese „Impfkristalle“ vom Wasserstrom abgelöst und mitgespült.

Die Kris­­talle wachsen nicht über eine Größe von ca. 30 µm hinaus und bleiben schwebend im Wasser, ohne es chemisch zu verändern. Sie haften nicht mehr hartnäckig an Oberflächen. Dadurch wird hochwertige Geräte­technik bestmöglich geschützt und gleichzeitig eine natürliche Grundlage zur optimalen Aroma­entfaltung geschaffen.

+     Die Härtebildner werden recht zuverlässig stabilisiert
+     Feste Kalkablagerungen werden verhindert
+     Ohne Chemie, ohne elektrischen Strom
+     die Installation ist wartungsarm
-     Das Granulat-Material verbraucht sich zwar nicht, es kann aber durch Verschmutzung unwirksam werden. Der Austausch des Spezialgranulats ist nicht besonders preiswert.

Welche Kalkbehandlung ist die richtige?

Wichtig für die Wahl der Lösung ist zunächst der Zweck, dann die möglichen Einsatzorte und natürlich das Preis-Nutzen- sowie das Preis-Leistungsverhältnis:

Für weicheres Wasser hauptsächlich in der heimischen Küche einer Mietwohnung reicht häufig ein guter Filter, bspw. von Carbonit, oder eine Umkehrosmose-Trinkwasseranlage. Eine gesamte Mietwohnung wird meist mit mehreren Steigleitungen versorgt, die für Mieter unzugänglich sind. Hier sind Endgeräte das einzig sinnvolle ...

Für weicheres Wasser im gesamten Ein- oder Zweifamilien-Haus schneiden die biomagnetischen (verhältnismäß. preiswert) oder die katalytischen Kalkwandler (beste Wirkung) häufig am besten ab (unter Einbeziehung der o.g. Aspekte).

Bei großen Mehrfamilienhäusern und Gewerbeeinrichtungen steht der Zweck und damit die tatsächlich messbare Besserung des Problems im Vordergrund (Maschinen/Heizungen/Trinkwasser/Leitungen/Wasserverwendung ...)